Spät im Herbst 1879 starb der alte Nils Andersen Svenningdal, Vater des Hof- Svenningdal- Besitzer’s Nils Nilsen und des Besitzer’s des Hofes Grane, Anders N. Grane. Es gab natürlich eine große Beerdigung bei einem solchen Anlass, und es könnte von Interesse sein, zu sehen, wie die Bräuche damals waren. Einige Tage vor der Beerdigung kam der beauftragte Kjøgemeister festlich gekleidet, und lud die Gäste ein und berichtete von Todesfall und Beerdigung. Die Einladung galt bereits am Tag vor der Beisetzung, und im Laufe dieses Nachmittages fanden sich die Gäste ein. Man wurde auf der Treppe vom Kjøgemeister empfangen – der von seinen Wachen gewarnt wurde, wenn jemand kam – und wurde begrüßt und es wurde Aquavit und Kuchen angeboten. Wenn man sich das einverleibt hatte, wurden wir von ihm in die Trauerstube geführt, wo die Witwe und die nächsten Angehörigen auf Bänken an den Wänden saßen, und begrüßte dann alle mit Handschlag, aber ohne Worte. Dann ging man wieder hinaus in einen anderen Raum, in dem sich die Gäste befanden, begrüßte sie und bekam dann einen Platz auf einer Bank oder einem Stuhl. Wenn man gut platziert war, kamen zwei Mädchen herein, eines mit einem Kaffeetablett, das andere mit einem Kuchentablett – hoch wie ein Turm – und dann bekam man eine große Tasse Kaffee und Kuchen, beide richtig gut. Dann unterhielt man sich zwischendurch leise mit seinem Nachbarn, und wenn man sich dann eine Tasse Kaffee mit dazugehörigem Kuchen einverleibt hatte, ging man in den Hof zu einer Pfeife Tabak und einem Gespräch. Drinnen wurde nicht geraucht.
Als es Abend wurde und alle Gäste versammelt waren, wurden zwei große, lange Tische im großen Wohnzimmer gedeckt, und Brot, Kuchen, große Butterstücke und große Käsestücke und große Becher Milch wurden gedeckt, und schließlich kamen mehrere große Platten mit dampfendem Lutefisch, perfekt zubereitet. Er lag dort und wackelte auf den Tellern bei der geringsten Bewegung. Als er drinnen war, rief der Kjøgemeister, der die Leute des Hauses aus der Sorgenstube geholt hatte: “Jetzt könnt ihr euch bitte an den Tisch setzen!“, worauf hin man sich setzte – die Trauernden zusammen an einem Ende des Tisches. Als alle saßen, stimmte der Kjøgemeister einen Psalm an, von dem er allein einen Vers sang, und las dann ein Tischgebet, woraufhin er die Aquavitflasche in die eine und ein kleines Schnapsglas in die andere Hand nahm und dann um den Tisch ging und jedem Mann und jeder Frau ein Schnaps einschenkte. Am zweiten Tisch erledigte dies gleichzeitig sein Helfer. Als jeder seinen Schnaps hatte, rief der Kjøgemeister: “Dann dürft ihr euch bedienen” und alle hatten Verlangen nach Lutefisch, der jetzt soweit zum Verzehr abgekühlt war, und auf Flachbrot gegessen wurde. Als der Fisch aufgegessen war, bekam man wieder einen Schnaps, und dann ging man zu Brot und Butter und Käse und Rakfisch und Schinken, bis man satt war.
Nach dem Abendessen ging man wieder in ein anderes Zimmer oder auf den Hof und rauchte und sprach mit den anderen Gästen, während die Wirte wieder in der Trauerstube verschwanden, um sich, wie ich vermutete, dort zu langweilen. Als es Schlafenszeit wurde, wurde man nach oben oder in ein Nebengebäude geführt, wo Massenunterkünfte eingerichtet waren. Ich hätte ja nach Hause fahren können, so kurz wie es war, aber ich blieb auch und bekam einen Platz in einem großen Saal im Hauptgebäude, wo es acht große Doppelbetten gab, also lagen hier 16 Männer. Glücklicherweise konnten die Fenster auf beiden Seiten geöffnet werden, so dass wir ziemlich viel Belüftung hatten, die vonnöten war, nach all dem Lutefisch, den man sich einverleibt hatte.

Am nächsten Morgen kamen gegen fünf bis sechs Uhr zwei Mädchen herein, angeführt vom Kjøgemeister mit der unentbehrlichen Aquavitflasche, und dann mussten wir zuerst einen Morgenschnaps zu uns nehmen, woraufhin das Kaffee- und Kuchentablett von Bett zu Bett weitergereicht wurde, und eine Weile später saßen wir alle mit unseren dampfenden Kaffeetassen, oder vielmehr Bottichen, und Kuchentellern und genossen unsere Anwesenheit. Danach blieben die meisten noch für eine Weile liegen und nahmen eine Pfeife Tabak im Bett und rülpsten dazu. Gegen sieben Uhr stand man dann auf und ging hinunter. Bevor wir aufstanden, kamen zwei Mädchen herein, jedes mit einer Blechschüssel mit Wasser und Handtuch und Seife, und gingen damit von Bett zu Bett – natürlich wurde das Wasser gewechselt – und man wusch das Gesicht und die Hände auf dem Bett sitzend.
Als wir herunterkamen, war der Frühstückstisch wie am Abend zuvor gedeckt, und jetzt auch noch mit heißem Lutefisch. Das gleiche Zeremoniell, wie es über den Abend beschrieben wurde, wiederholte sich jetzt mit Gesang, Gebet und Schnaps. Um 10 Uhr versammelten sich alle in der Sorgenstube, in der der Kjøgemeister eine Art Andacht hielt, und der Sarg wurde zugenagelt, und man machte sich bereit, zur Kirche zu gehen.

Zuvor waren Pferde und Wagen über den Fluss auf die Ostseite gebracht worden, wo die Straße verläuft, und der Sarg wurde zum Boot hinuntergetragen. Vorne ging der Kjøgemeister, aber jetzt ohne Schnapsflasche, und sang den Psalm: “Wer weiß, wie nahe ich meinem Ende bin“, und die Trauerfolge stumm dahinter. Als wir über den Fluss waren, und die Leiche auf dem Wagen saß, setzten sich die Gäste und die Trauernden auf die anwesenden Fahrzeuge, und die lange Kavalkade, an der Spitze der Kjøgemeister, gehend und singend jedes Mal, wenn man zu einem Hof kam, setzte sich in Bewegung. Es waren ungefähr vier Kilometer bis zur Grane-Kapelle, also benötigten wir eine Stunde für den Weg dorthin, aber als der Sarg unter die Erde gebracht und das Grab zugeschüttet war, kann es gut sein, dass der Weg nach Hause schnell ging. Dann raste man, und niemand würde denken dass dies ein Trauerzug war.
Als wir nach Svenningdal zurückkehrten, war der Esstisch gedeckt. In der Trauerstube saßen jetzt nur die Witwe und ein paar Frauen, während sich der Rest der Familie unter die Gäste mischte und ziemlich aufgeräumt war. Zum Mittagessen gab man eine kräftige Fleischsuppe mit Graupen und Wurzelgemüse, und dann Lutefisch mit Flachbrot, gefolgt von einem großen Kalbsbraten auf jedem Tisch, fast ein ganzes gebratenes Kalb mit Kartoffeln. Das Zeremoniell war übrigens das gleiche wie zuvor beschrieben, mit Psalm, Gebet und Schnaps. Danach bekamen wir starken Kaffee mit Kuchen, und jetzt rauchten wir unsere Pfeifen im Haus, was nicht gemacht wurde, solange sich die Leiche im Haus befand. Es war Nachmittag geworden, und man machte einen Spaziergang um die Häuser oder zum Fluss hinunter und hielt einen Plausch. Während einer solchen Tour wurde ich auf Geigenlaute aus der Scheune aufmerksam, die etwas abseits lag, und als ich dort hinaufging, fand ich den größten Teil der Gäste in einer lebhaften Polka fröhlich herumschwingen. Sogar die Enkelkinder des Verstorbenen tanzten mit, und hier ging der Tanz die ganze Nacht. Ich kehrte jedoch an diesem Abend nach Hause zurück, musste aber versprechen, am nächsten Tag zum Frühstück zu kommen. Das war das Ende des Festes und dann, während wir aßen, sang der Kjøgemeister zu unserer Belustigung: “Ich werde über einen Helden singen”: all die vielen Verse der Tordenskioldschen Weise. Daraufhin einen Abschiedspsalm, ein Abschiedsgebet und einen tüchtigen Abschiedsschnaps. Wenn der alte Nils Andersen nach einem so pompösen Begräbnis nicht gut in seinem Grab ruht, ist es nicht die Schuld der Kinder.

Es war natürlich, dass die in Mosjøen wohnenden Aktienbesitzer strahlend zufrieden waren, dass es so gut lief, und dass der Erz-Boom in Vefsen und dem gesamten Nordland grassierte, als Folge der hervorragenden Ergebnisse, die ich erzielt hatte. Eines Tages kamen zwei bis drei dieser Herren, darunter auch der Bäcker Eliassen – der Vater von Eliassen, der im Laden in Sulitjelma war, und Charles Eliassen, dem verunglückten Pianisten – zur Grube, während ich beim Zimmermann stand und ihm erklärte, wie ich beim Stollen B einen Bauch für die Nebengesteinsbahn angefertigt haben wollte. Drei Stücke waren fertig und lagen auf dem Boden. “Was soll das sein? Es sieht aus wie 3 Galgen”, sagte Bäcker Eliassen. “Aa”, sagte ich, “ich muss sie hier haben, um die drei Direktoren aufzuhängen, wenn sie wieder kommen, und sich in den Betrieb einmischen.” Natürlich lachten alle über diese, mit größter Ernsthaftigkeit abgegebene Erklärung, und versäumten es auch nicht, dies an passender und unpassender Stelle zu erzählen. 25 Jahre später fragte mich Amtsagronom Nøkleby in Bodø, ob es wahr sei, dass ich so geantwortet hatte. Es schien die Leute unterhalten zu haben, da es eine solche Überlebensfähigkeit hatte.

Im Herbst kam eines Tages ein Lappe (Same) nach Fellingfors, der meine Aufmerksamkeit mit seinem ruhigen, zurückhaltenden Wesen auf sich zog, im Gegensatz zu denen, die man sonst gelegentlich sah, und ich sprach mit ihm. Er hieß Nils Larsen und hatte seine Kåte (Behausung der Samen) in Nelifjeld in Susendalen. Ich lud ihn zu einer Tasse Kaffee und einem Schnaps zu mir ein, aber er wollte den letzteren nicht. Er war der einzige dieser Rasse, den ich getroffen habe, der ein Mann der Abstinenz war, aber er war auch deshalb ein wohlhabender Mann, der über 1.000 Rentiere besaß. Wir wurden gute Freunde, und er lud mich ein, ihn zu besuchen, bevor er das Gebirge überqueren, und eine Zeit lang über den Winter in schwedisch Lappland bleiben sollte. Das war jetzt nicht möglich, aber ich versprach ihm, ihn bei seiner Rückkehr im nächsten Frühjahr zu besuchen. Er sollte mich nur wissen lassen, wann er zurück war.
Er hatte fünf Kinder, drei Jungen und zwei Mädchen. Von diesen waren die zwei jüngsten in Pension beim Gemeindepfarrer in Lycksele in Schweden, und erhielten Unterricht dort. Die drei, die zu Hause waren, waren über das Schulalter hinaus, waren aber zuvor am selben Ort gewesen, aber jetzt zu Hause und halfen dem Vater und der Mutter, mit der Rentierhaltung und dem Haushalt. Ich werde später auf diesen Besuch zurückkommen.

Rückseite: Meinem liebsten Schatz zum 25. Nov. 1879
Als Mutter endlich nach dem donnernden Sturz, den Schwager Hans getan hatte (er kontrollierte das Bankgeschäft der Schwiegermutter), überlassen wurde, was ihr gehörte, wie zum Beispiel der Flügel, wurde es zu mir geschickt, da sie in Hamburg bei Schwager Bertram keinen Platz dafür hatte, und es war für mich eine große Abwechslung, an den langen Herbst- und Winterabenden ein wenig zu spielen und zu singen.